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LOOKING FOR SIMON
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Written and directed by Jan Krüger

In coproduction with Schramm film (Germany)

Distribution
Germany: Salzgeber & Co
France: Neon Productions

Simon, a young German doctor living and working in Marseille, vanishes, leaving no information. His apartment is empty. Valérie, his mother, is desperate. She doesn't understand the reason for his disappearance. Therefore she asks Jens, the former boyfriend of Simon, to come to Marseille and help her in her search for her son.


Shooting from September 10th to October 11th (included)

Released in German theaters 9th november 2011


ARTISTIC LIST

Corinna HARFOUCH
Valerie
Nico ROGNER
Jens
Valérie LEROY
Camille
Mehdi DEHBI
Naïm
Trystan PUTTER
Simon

TECHNICAL LIST

Director
Jan KRUGER
Music
Tarwater
First Assistant Director
Björn LINGNER
Director of Photography
Bernadette PAASSEN
Production Manager
Eric VEDRINE
Production Designer
Reinhild BLASCHKE
Costume
Anna SCHOLICH
Sound
Samuel SCHMIDT
Editor
Natali BARREY
Casting
Joanna DELON
Selections :
Berlin International Film Festival
Mix Mexico Festival 2011,
QFestival of Philadelphia 2011,
New-York Gay & Lesbian Festival 2011,
Deutsche 2011 Filmwoche Festival of Mexico,
Seize The Night festival of Amsterdam,
International Film Festival of Athens,
2011 Queer Lisboa,
Dayton LGBT Festival,
Atlanta’s 2011 Out On Film Festival,
Gay & Lesbian International Film Festival of Barcelona,
Sacramento’s Gay & Lesbian Film Festival,
Mix Festival of Copenhagen,
Gender Bender Festival of Bologna,
2011 Brno Mezi Patra Festival – Czech Republic,
Reeling Film Festival of Chicago,
Rehoboth Beach Festival 2011,
Gay & Lesbian Ljubljana Film Festival,
Reeling Film Festival of Chicago,
Gay Fest Romania,
22nd Melbourne Queer Film Festival,
27th Torino GLBT Festival,
Inside Out Festival of Toronto,
Gay & Lesbian Film Festival of Amsterdam,
Queersicht of Bern,
Gay & Lesbian Film Festival of San Fransisco.


 

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Auf der Suche nach Jan Krüger - Berlinale 2011
 
Berlin. Nach den ersten beiden Vorführungen des Berlinale-Starters ‘Auf der Suche‘ waren die Reaktionen sehr positiv. Wir trafen den Autor und Regisseur Jan Krüger im Café der Forums-Sektion inmitten junger Filmemacher aus aller Welt, als Krüger gerade seine französische Darstellerin Valérie Leroy verabschiedet.



‘Auf der Suche’ erzählt von einer Mutter auf der Suche nach ihrem Sohn, der in Marseille verschwunden ist. Wie hast du den Stoff gefunden?

Der Auslöser war sehr konkret. Der Freund eines Freundes hatte sich umgebracht, wie im Film, in Marseille. Daraufhin habe ich dort einige Orte seines Lebens besucht, mit Bekannten gesprochen und aus dieser kraftvollen Inspiration die Geschichte entwickelt.



Was suchtest du in Corinna Harfouch, deiner sehr prominenten Hauptdarstellerin?

Das Projekt lief schon eine Weile, aber ich bin immer wieder bei Corinna Harfouch hängengeblieben. Ihr Filmtyp ist oft auch eine brüchige Frau. Ich wollte nicht, dass es jemand ist, der seine Gefühle zu leicht zeigt, dann drohte die Geschichte sentimental zu werden.



Wie fandest du die Arbeit mit Harfouch?

Vor dem Dreh sagte sie ganz klar: ‘Ich hab 80 Filme gedreht, lass mich mal machen!’ Letztlich hat es funktioniert, wenn ich Vorschläge gemacht hab, aber man musste drum kämpfen. Was auch nicht so leicht war, weil ich einen wahnsinnigen Respekt vor ihr hatte. Aber das Drehen funktioniert ja immer über das gemeinsame Andocken an die Geschichte.



An welchem Projekt versuchst du dich als nächstes?

Anders als bisher möchte ich mal von einer Figur ausgehen, die aus ihrem Alltag heraus eine Veränderung erfährt. Ohne Ortswechsel wie in ‘Unterwegs’ oder ‘Rückenwind’. Es wird die Geschichte eines Hausmeisters, eines einfachen Angestellten hier aus Berlin. Gleichzeitig entwickle ich ein Tatort-Drehbuch f’r den WDR - mit den Kölner Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär). Bei denen habe ich nicht das Gefühl, dass ich mich verbiegen muss.

Welche Suche stellt der Film ‘Auf der Suche’ für dich persönlich dar?

Einerseits interessiert mich, zu sehen, dass Suchen seine Grenzen hat, dass man nicht immer klare Antworten finden kann. Zudem glaube ich - obwohl ich keine Selbstmordgedanken habe - dass manchmal nicht viel fehlt, um selber verloren zu gehen. Viele Leute können sich in dieser Erfahrung wiederfinden.

Jan Krüger wurde am 23. März 1973 in Aachen geboren. Er studierte an der RWTH Aachen und später an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Seinen ersten Film drehte er 1999, das Musikvideo ‘Verführung von Engeln’; 2001 folgte der Kurzspielfilm ‘Freunde (The Whiz Kids)’, der den Silbernen Löwen der Filmfestspiele Venedig erhielt. Sein erster Langspielfilm ‘Unterwegs’ erhielt u.a. den Tiger Award in Rotterdam. Neben seiner Arbeit als Filmemacher ist Krüger seit 2006 als Dozent für Filmregie und Drehbuch an der KHM Köln tätig.

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critic.de
 
Filmkritik von Frédéric Jaeger

Das Mittelmeer im Panorama-Blick, blauer Himmel, so weit das Auge reicht, lichtdurchflutete Bilder. Mittendrin Corinna Harfouch, die in gestelztem Hochdeutsch die Figur der Valerie in größtmöglicher Distanz zu ihrem Umfeld anlegt. Ganz zu Beginn des Films sitzt diese im Auto, und vor lauter in sich gekehrter Konzentration überfährt sie beinahe eine Frau, von der wir lediglich ein dumpfes Fluchen hören. Gezeigt wird nur Valerie, die die Menschen um sich herum kaum wahrzunehmen scheint. Jene fokussierte Abwesenheit durchzieht Harfouchs Darbietung einer Mutter, die verzweifelt die für sie unbekannte Stadt Marseille nach ihrem von ihr entfremdeten Sohn Simon durchsucht. Dieser Sohn ist Ziel, Vexierbild und Leerstelle der Odyssee, die Valerie mit der Unterstützung von Simons Ex-Freund Jens (Nico Rogner) unternimmt.

Regisseur Jan Krüger setzt mit Auf der Suche sein Werk konsequent fort. Auch in seinem dritten abendfüllenden Spielfilm begibt er sich auf eine Reise. In Unterwegs (2004) und Rückenwind (2009) interessierte ihn in den Urlaubsszenarien zunächst die Metaphorik des Reisens, die Möglichkeiten der äußeren, teilweise sehr symbolträchtigen Bilder für die Darstellung innerer Entwicklungen. Das Moment des Scheiterns der Bewegung, der ungewollte Halt oder die Umkehr, spielte dabei zugleich eine entscheidende Rolle. Die besondere Dynamik von Auf der Suche, der in seiner Bildsprache reifer und subtiler als die Vorgänger ist, entwickelt sich aus der spiralförmigen Anordnung, in die die beiden Protagonisten nach und nach geraten.

Am Anfang, nachdem Valerie Jens vom Flughafen abgeholt hat, herrscht große Unsicherheit und Verwirrung, die der Film von der Handlungsebene auf den Zuschauer überträgt – ist diese Frau, diese Mutter, die offenbar kaum etwas über ihren Sohn weiß, ernst zu nehmen in ihrer Sorge um dessen Verschwinden? Das Schauspiel von Rogner und Harfouch steht zunächst ganz im Zentrum: Er gibt den selbstbewussten, geerdeten Mittzwanziger, sie die determinierte, geschäftige Frau jenseits der 50, die keine Emotionen zulässt. Keinem der beiden Gesichter sind eindeutige Affekte zu entnehmen, die Handlungen der beiden Protagonisten stehen für sich, als wären sie losgelöst von den Motiven, die wiederum ab und an auf der Dialogebene verhandelt werden.



Die Spannung, die zwischen den Ansätzen von Figurenpsychologie und dem undurchdringlichen Schauspiel entsteht, sorgt für diese produktive Verunsicherung, auf deren Folie das Verhältnis der beiden erst interessant wird. Wäre sie ein paar Jahre jünger oder er etwas älter, könnte die Paarkonstellation und die Zwangsgemeinschaft in einer heterosexuellen Logik die Basis einer romantischen Komödie darstellen. Stattdessen fechten sie klassische Mutter-Sohn-Konflikte aus, mit dem signifikanten Unterschied, dass beide am Urteil des anderen kaum hängen und dadurch ihre eigene Position sehr viel freier und ohne den üblichen Ballast der bedeutungsschwangeren Blicke und schwelenden Erwartungen vertreten.

Nachdem er die offenen Fragen nach Identität und Leben des verschollenen Sohnes sowie der Beziehungen von Mutter und Exfreund zunächst langsam umkreist hat, nimmt Auf der Suche im zweiten, dramaturgisch stringenteren Teil Fahrt auf. Die Situationen sind prägnanter, die Szenen pointierter, die Ellipsen vielsagender. Der Film wird mit der Zeit erwachsen. Besonders überraschend ist die Stilsicherheit Krügers angesichts der kurzen Produktionszeit: In gerade einmal vier Wochen im Herbst 2010 gedreht, wurde er noch rechtzeitig zur Berlinale-Auswahl eingereicht und läuft nun bereits drei Monate nach Drehschluss im Forum. Ins Kino, sprich auf Festivals, gehört Auf der Suche allemal. Seine begrenzten Mittel setzt Krüger dezidiert für einen Filmlook ein, ohne aber den Stil seinen Figuren überzuordnen. Unter Einsatz einer digitalen Spiegelreflex-Kamera – Fotoapparate werden neuerdings immer häufiger für professionelle Filmdrehs genutzt – findet er gemeinsam mit Kamerafrau Bernadette Paaßen eine Sprache, der schließlich der Anschluss ans anspruchsvolle Festivalkino gelingt.


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BERLINALE CATALOG
 
Valerie has not been able to get hold of her son who is a doctor in Marseille for some time now. She goes to the French port city and finds an abandoned apartment. She asks Simon’s ex-lover Jens to come too so he can support her quest in the strange city. Why does somebody disappear without a trace? How can some- body one thought one knew so well suddenly become so un- known? And who is Simon really? As it unfolds, Jan Krüger’s film develops into an unconventional psycho-thriller. Each lead that Valerie and Jens pursue comes to nothing. Despite booking a trip, Simon did not go to Morocco; neither of them can explain why he might have bought an expensive yellow sports car. To- gether they watch vacation videos and other films they find in the apartment. And they come across two people – Simon’s col- league Camille and the mysterious car dealer Jalil – who both evidently had a special relationship with the disappeared Si- mon. Valerie and Jens begin to question their own relationship with him and consequently themselves. All the participants are thrown off course by the search. And with its particular atmo- sphere, the French port city plays a very singular role.


Anke Leweke

"A race against time"

No one disappears just like that. There must be some reason, I think. A plan, or a clue. Where does one start searching? Who can read the signs properly? A race against time begins. But above all a striving for the truth – in a foreign language and an un- familiar city that sets conditions of its own.


Jan Krüger

“One could so easily go missing”

The script for your film is based on a true-life occurrence. How much of the story is purely fictional?
The starting point was a story a friend told me. The mother of a former roommate had called him to find out something about her son, with whom she’d lost contact. It was a strik- ing moment: the two of them didn’t really have any connec- tion to each other, but the mother didn’t know what else to do other than contact him. For my film, I replaced this woman with my own mother and developed a similar scenario – and why not, one could so easily go missing... The joint search in Marseilles they undertake in the film, however, didn’t hap- pen in reality.
Why did you choose Marseilles as the backdrop for your film? Did you consider other cities?

Marseilles was the starting point of my research from the be- ginning. For me, the search for locations and characters was like a documentary reconstruction that is carried out in a way by the characters Valerie and Jens. Of course we thought about other locations, but the size of Marseilles, the lan- guage spoken there, its special situation as a port, providing the possibility of “fleeing” from Europe to Africa – all of this ultimately tipped the scales.
Are Valerie and Jens really seeking the same thing?

At first it looks as if Jens isn’t seeking anything. He keeps underscoring that everything is “normal” and invoking his friend’s autonomy. It takes quite awhile before he admits to himself that he, too, knows only individual facets of Simon. There is also a prior history between Valerie and Jens that becomes more and more evident over the course of the film. So the search for Simon also increasingly becomes a search for mutual respect.

How do you see the end of the film: will Valerie and Jens contin- ue their relationship in Germany, or will they never see each oth- er again?
My guess is that they’ll see each other at least one more time, because there are still some things they need to talk through. But I’m not so sure what will happen after that. They lead such different lives.

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